Für das Jahr 2020 hatten wir uns vorgenommen, die Frühjahrsinstandsetzung in eigener Regie durchzuführen.

Bereits Anfang 2019 waren Wolfgang und Alex bei einem Tennisplatzseminar in Rommelshausen, um dort bei einer Live-Vorführung u.a. Geräte für die einfache Bearbeitung der Plätze kennenzulernen und in einen Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinen zu gehen.

Im Sommer 2019 wurde ein Platz-Kompetenz-Team ins Leben gerufen, das sich in den folgenden Wochen mehrfach getroffen hat, um die Arbeiten entsprechend vorzubereiten. So wurden einige ToDos festgelegt und ein klarer Zeitplan erarbeitet.

Ebenso wurde beschlossen, die beiden Geräte Altsandmesser und Aufsandgerät der Firma Limtech, die Wolfgang und Alex im Frühjahr besichtigt hatten, zu kaufen. Der Preis der beiden Geräte liegt dabei in etwa bei den Kosten für die Dienstleistung für die Fremdfirma, die bisher die Plätze gemacht hat, d.h. die Geräte amortisieren sich bereits im ersten Jahr.

Im Oktober 2019 fand dann zusätzlich noch ein Tennisplatzseminar auf unserer Anlage statt, bei der die Firma Limtech die Geräte interessierten Vereinen vorstellen konnte und wir auch nochmals die Gelegenheit hatten, das Vorhaben auf die Probe zu stellen. Verantwortliche der Vereine aus dem Umland waren hierzu eingeladen und der TC Göppingen, TC Rechberghausen-Birenbach, TB Holzheim und der TC Hattenhofen kamen der Einladung nach und alle Vereine haben im Nachgang dann auch Geräte bei Limtech gekauft.

Der Sand nebst Altsandcontainer wurde bei der Firma Biedermann, die in den letzten Jahren die Plätze hergerichtet hat, bestellt.

Ursprünglich war geplant, die Plätze an 3-4 Samstagen herzurichten. Idealerweise jeweils 2 Plätze an einem Tag. Hierzu hätten dann jeweils 8-10 Helfer auf der Anlage sein sollen. Leider hat uns die Corona-Krise und die erlassene Landesverordnung, nach der sich im nicht öffentlichen Raum max. 5 Personen versammeln dürfen, einen Strich durch diese Rechnung gemacht und die Arbeiten wurden dadurch etwas erschwert.

Dennoch  hat das gesamte Team unterstützt durch weitere Helfer hervorragende Arbeit geleistet. So waren insgesamt 21 Personen an insgesamt 9 Tagen in Gruppen von max. 5 Personen beschäftigt und haben dabei ca. 20 t Altsand abgetragen und ca. 10 t Neusand aufgebracht. Die angeschafften Geräte haben hervorragende Arbeit geleistet und waren eine sehr gute Investition. Am meisten Zeit nahm der Transport des Sandes in Anspruch. Mit nur max. 5 Personen ist es eben deutlich mühsamer und langsamer den abgetragenen Sand zusammenzuschieben und mit Schubkarren abzuführen, als wenn hier 8-10 Personen am Werk gewesen wären.

Zudem haben unsere Plätze deutlich zu viel Sand. Ideal ist eine Sanddicke in der obersten Tennenschicht von 2-3 cm. Wir haben teilweise bis zu 10 cm in dieser Schicht und auch sehr unterschiedliche Schichtstärken selbst auf ein- und demselben Platz. Dies erklärt auch etliche Schwachstellen der Plätze, die wir in den vergangenen Jahren immer wieder feststellen mussten.

Wir haben jetzt zwar mit ca. 20 t Sand deutlich mehr Sand entfernt als gedacht und damit auch doppelt so viel abgetragen, wie neu aufgebracht, allerdings haben wir immer noch nur im mm-Bereich (teilweise vielleicht auch bis zu 1 cm) Altsand abgetragen. Es wird also ein über Jahre dauernder Prozess sein, die Plätze Jahr für Jahr etwas zu verbessern.

Mit vorbereitenden Arbeiten haben wir jetzt um die 200 Stunden investiert, davon ca. 150 Stunden aktiv auf den Plätzen. Wir haben verteilt auf einigen Schultern und Köpfen viele Erfahrungen gemacht und wir haben unsere Plätze und deren Unterschiede auch viel besser kennengelernt. Und jeder Platz ist doch ein bisschen anders.

Insgesamt sind wir der Meinung, dass sich die Umstellung auf Eigenleistung gelohnt hat. Nicht nur wirtschaftlich. sondern auch in deutlicher Erhöhung des Know-Hows und der Intensivierung des Clublebens. Die Arbeiten haben uns bei aller Anstrengung viel Freude bereitet und waren gerade in der schwierigen Zeit der Kontaktreduzierung durch Covid-19 ein willkommener Lichtblick.

Jetzt brauchen die Plätze in den kommenden Wochen Zeit, viel Wasser und Sonne und wir hoffen, dass sie dann den Ansprüchen genügen werden.